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Pulcinella - Tafel 1: Gesamtballett 1
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Leihpartitur 1924

Igor Strawinsky, Pulcinella-Ballett, Russischer Musikverlag, Dirigierpartitur 1924, Deckblatt

Man sieht ihr das Alter an: Leih-Dirigierpartitur 1924
Pulcinella-Ballett, Russischer Musikverlag (Édition Russe de
Musique), Partition d'Orchestre, Erstauflage, Deckblatt (Einband
vorne, Schwarzweißkopie), 154 Seiten

Zum Lebenslauf der Partitur:

Sie wurde 1924, spätestens 1925 erstellt ("Copyright 1924" steht
auf der ersten Notenseite im Copyright-Block ). Daß sie eine Leih-
partitur wurde, besagt die vom Russischen Musikverlag stammende
Aufstempelung "Unverkäufliches Leih-Material / Eigentum des Ver-
legers." (man begegnet diesem Stempel auch auf anderen Partituren,
Beispiel: Le Sacre du Printemps). Nach dem Zweiten Weltkrieg kam
die Partitur, wie der gesamte Strawinskysche RMV-Fundus, in den
Geschäftsbereich des Verlags Boosey & Hawkes, London. Davon zeugt
der Stempel: BOOSEY & HAWKES, LTD. / HIRE LIBRARY / 295, REGENT
ST. [Street] LONDON, W. 1. (der Stempel dieser Art, flach-oval,
mit Doppelrand, signalisiert der Strawinsky-Notenforschung eine
grobe Datierungsmöglichkeit seiner Verwendung: Nachkriegszeit und
1950er Jahre). Daß irgendwann die BBC mit der Partitur zu tun
hatte (sicherlich für eine Aufführung), darauf läßt oben links der
unscheinbare Stempel dieser Rundfunkanstalt schließen. Spätestens
1966 war die RMV-Partitur dann obsolet geworden, denn in diesem
Jahr veröffentlichte Boosey & Hawkes die 1965 revidierte Fassung.
Neues Interesse an der veralteten Fassung erwachte durch die Edi-
tionsforschung: Dabei kam um 1980 bei Boosey & Hawkes Bonn die
hier abgebildete alte Dirigierpartitur zu Tage, das heißt doch
wohl auch, daß dieses RMV-Exemplar zum Zeitpunkt der Ausmusterung
Teil des dortigen Leihmaterialbestands gewesen war. Eine dement-
sprechende Bonner Kennzeichnung (Stempel, Aufkleber) hatte die
Partitur allerdings nicht. Erwähnenswert ist noch: Die Partitur
wies zahlreiche Interpreteneintragungen auf, u.a. deutsche und
italienische, aber irgendwelche professionellen Verlagskorrek-
turen (oder eine wie auch immer geartete Errata-Aufstellung)
enthielt die Partitur nicht. Das erstaunt sehr, zumindest schon
mal wegen zweier krasser Druckversehen (vgl. hierzu die Ausfüh-
rungen in den Pulcinella-Haupttexten).

Igor Strawinsky: Pulcinella-Ballett, Partitur 1924, Titelseite

Pulcinella-Ballett, Russischer Musikverlag
(Édition Russe de Musique),
Dirigierpartitur 1924, Titelseite (Spiegel)

Igor Strawinsky: Pulcinella-Ballett, Partitur 1924, Titelseite, Russischer Musikverlag, Logo, Adresse

Pulcinella-Ballett, Dirigierpartitur 1924, Titelseite
Russischer Musikverlag: Logo-, Adressen-Präsentation (neuere Form,
Typ B)

Igor Strawinsky: Pulcinella-Ballett, Partitur 1924, Seite 3 (erste Notenseite), Ausschnitt

Pulcinella-Ballett, Dirigierpartitur 1924, Seite 3, Ausschnitt
(Oboi, Fagotti, Corni, Violino primo des "Quintette solo" [nicht:
seul], das Streichorchester heißt "Quintette d'orchestre".)
Beachte: Die Ergänzung des "m" vor "f" zu "mf" ist klanglich
folgerichtig. Denn mit "f" drohen die Bläser, insbesondere die
Hörner, die ziselierte Streicherhomo- und polyphonie zu übertönen.
Die handschriftliche Bemerkung in deutscher Schrift ("Sütterlin")
lautet augenscheinlich "Vorhang richten". Nur: Was genau wurde da
gemacht?

Igor Strawinsky: Pulcinella-Ballett, Partitur 1924, Einband hinten

Pulcinella-Ballett, Dirigierpartitur 1924, Einband hinten
Frühe Strawinsky-Anzeige. Ist das die "No 1."? Eine "No2." [sic]
jedenfalls stammt von 1925 oder 1926.















[tafel_pulc_01]

Online: 14.7.2007, Version: 1.08, 28.4.2011

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